Workshop
Informationstechnologie und visuelle Kultur
eikones Seminarraum
«Das Charakteristische der gegenwärtigen technologischen Revolution ist nicht die zentrale Bedeutung von Wissen und Information, sondern die Anwendung dieses Wissens und dieser Information zur Erzeugung neuen Wissens und zur Entwicklung von Geräten zur Informationsverarbeitung und zur Kommunikation, wobei es zu einer kumulativen Rückkoppelungsspirale zwischen der Innovation und ihrem Einsatz kommt» (Castells, Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft, Opladen 2003, S.5).
Für Castells sind Informationstechnologien keine Werkzeuge sondern Prozesse, die von Entwicklern aber auch von Anwendern gestaltet werden. Damit greift Castels eine Überlegung auf, die in den Sozial- und Humanwissenschaften seit den 80er Jahren prominent geworden ist: Das Verhältnis von Technik und Kultur ist mit einem deterministischen Vokabular nicht zu fassen. Weder bestimmt nämlich die Technik als «Sozialstruktur» die ideologische Kultur, noch kann Technik als neutrales Objektgefüge beschrieben werden, das lediglich seiner kulturellen Deutung harrt.
Nimmt man nun visuelle Kulturen in den Fokus, so kann man nach dem Verhältnis digitaler Technologien Weisen des Darstellens und Sehens fragen. Diese Problematik der Technologie und ihres Verhältnisses zu (visueller) Kultur bildet den gemeinsamen Nenner der am Workshop beteiligten Projekte.
Wir bitten um eine Anmeldung für den Workshop bis zum 30. Mai bei marianne.jossen(at)unibas.ch
Programm:
Samstag 8. Juni 2013
10:00 – 10:15 | Marianne Jossen: Einführung |
10:15 – 11:45 | Mirco Melone: Hand- und Computerarchiv. Zur Mediengeschichte kommerzieller Fotoarchive |
13:00 – 14:30 | Sabine Wirth: Die technikgeschichtliche Zäsur des Computers – Ein Problemaufriss |
14:45 – 16:15 | Leon Wansleben: Algorithmic trading |
Sonntag 9. Juni 2013 | |
10:15 – 11:45 | Sophie Ehrmanntraut «Will someone please tell me exactly what a personal computer can do?» (Apple Inc. 1981) |
13:00 – 14:30 | Julian Genner: Der durchleuchtete Passagier: Sicherheit, Scanner und Sensoren |
14:45 – 16:15 | Marianne Jossen: Räume für Soziales in der visuellen Gestaltung von Robotern |
16:30 – 17:30 | Schlussdiskussion: Moderation: Margarete Pratschke |
Konzept: Julian Genner, Marianne Jossen, Mirco Melone
Referierende: Mirco Melone, Leon Wansleben, Julian Genner, Marianne Jossen, Margarete Pratschke, Sabine Wirth, Sophie Ehrmanntraut
eikones NFS Bildkritik, Rheinsprung 11, CH - 4051 Basel